Mittwoch, 28. Oktober 2015

Interview mit Maik von ENM-Music



Hallo :)
Heute wollen wir euch Maik vorstellen. Er macht Musik. Also lest fleißig und hört danach oder gleich nebenbei, was er tolles kreiert. 


1. Hallo Maik, stelle dich kurz unseren Lesern vor.

Hallo, mein Name ist Maik Engmann alias ENM, 37 Jahre jung, sportbegeistert und musikverrückt. Ich bin gebürtiger Leipziger, habe zwischendurch für 4 Jahre in Bayern gelebt und mich vor 3 Jahren aus beruflichen Gründen wieder zurück nach Leipzig orientiert.


2. Erzähle uns kurz etwas darüber, was du machst.

Ich mache seit mittlerweile fast 15 Jahren Musik. Anfangs als Solo-Projekt, von 2008-2011 als Duo und seit 2011 wieder als Einzelkämpfer.


3. Fünf Schlagworte - zu deinem Stil und zu deiner Zielgruppe.

EBM, Synthpop, Electropop, Individualismus, Schwarze Szene

  
4. Machst du das haupt- oder nebenberuflich?

Bisher hat mir meine Musik leider keine finanzielle Basis eingebracht, die es mir ermöglicht hätte, das Ganze hauptberuflich zu betreiben. Der finanzielle Aspekt war allerdings auch nie meine Motivation dafür. Das Einzige was ich für mich in solch einem Fall als Vorteil und Erfüllung ansehen würde, wäre die Tatsache dann viel mehr Zeit investieren und damit wiederum viel mehr Ideen umsetzen zu können.


5. Wie bist du dazu gekommen?

Das ist eigentlich eine ganz witzige und zum Teil etwas naive Geschichte. Ich habe zwischen 1995 und 2000 herum noch Techno gehört, unzählige Schallplatten gekauft und als DJ in meiner damaligen Jugendclubumgebung auf teilweise illegalen Partys aufgelegt. An viele Schallplatten ist man zu der Zeit allerdings nur schwer herangekommen, denn die Option Internet gab es damals noch nicht, zumindest nicht in der Form und mit den Möglichkeiten wie heutzutage. Das hat mich immer tierisch genervt und deprimiert. Daraufhin hab ich mir irgendwann eingeredet, dass das, was die können, man doch auch selber irgendwie hinbekommen müsste. Dann hätte man zum einen nicht mehr den Druck oder das Bedürfnis irgendwelchen Schallplatten hinterherzulaufen und zum anderen entspräche die Musik selbst logischerweise den eigenen Vorstellungen. Also hab ich mir eine MC-303 von Roland und einen Akai S2000 Sampler besorgt und losgelegt. Die ersten Tracks waren natürlich entsprechend meiner damaligen Vorliebe sehr technoid. Das hat sich auch in den folgenden 2 Jahren mit wachsendem Equipment aus unzähligen Hardwaresynthesizern, Drum-, Sound- und Effektmodulen nicht großartig geändert. 2002 hat mich dann mein Bruder mal zu diesem Depeche Mode Fanzelten geschleppt. Bis dahin kannte ich lediglich einzelne Songs von DM, die Szene allerdings mit all ihren Facetten war mir bis dahin vollkommen fremd. Ich war extrem überrascht und fasziniert sowohl von der Musik als auch von dem ganzen Drumherum. Es hat am Ende mein ganzes musikalisches Denken bezogen auf meine eigene Musik verändert und letztendlich meinen derzeitigen Stil geprägt.


6. Was macht dir an deiner Arbeit Freude? Gibt es jemanden oder etwas, was dich inspiriert?

Freude macht mir vor allem das entwickeln neuer Ideen. Dazu stehen mir eine Reihe von Sounderzeugern sowohl auf Software- als auch auf Hardwarebasis zur Verfügung. Meistens nehm ich mir einen analogen Monosynth und eine Drummaschine und kreiere Sequenzen und Beats oder spiele auch ganz gern einfach mal stundenlang nur mit einem Pianosound, weil ich damit am ehesten beim Entwickeln von Melodien zum Erfolg komme.
Inspiriert haben mich vor allem die elektronischen Sachen, wie Assemblage 23, Absurd Minds, De/Vision, Diary of Dreams usw. aber genauso auch Bands wie Sisters of Mercy oder Zeraphine. Zuletzt haben mich die neueren Sachen von Depeche Mode auch sehr inspiriert. Die Art und Weise wie sie Sounds einsetzen und damit eine für meinen Geschmack dermaßen brutale Dynamik erzeugen ist extrem bemerkenswert und lässt sie auf meiner Liste ganz weit oben stehen.


7.  Möchtest du mit deiner Musik jemanden erreichen oder macht dir das einfach Spaß und du lässt andere daran teilhaben?

In erster Linie macht es mir einfach nur Spaß. Wenn ich damit dann auch noch andere erreichen kann, ist das natürlich ein sehr schöner Nebeneffekt, der mich zusätzlich motiviert und beflügelt.


8. Hast du auch Auftritte oder kann man dich vorerst nur online hören?

Den letzten Auftritt hatte ich 2011 als Duo in Österreich. Seitdem hat es sich aufgrund der Solo-Projekt-Tätigkeit nicht mehr ergeben. Der Aufwand, angefangen vom Equipment bis hin zum Auftritt selbst, wäre bzw. ist für mich allein zu groß, zumal es keine Leute gibt, die im Hintergrund noch in irgendeiner Form aktiv sind. Von daher kann man meine Musik momentan nur online hören.


9. Wo genau finde ich dich? Wie kann ich dich buchen?

Zu finden bin ich auf meiner Homepage: www.enm-music.de. Dort kann man über ein Kontaktformular mit mir Kontakt aufnehmen. Auf der Startseite gibt es einige Links zu diversen Onlinestores, auf denen mein aktueller Song „Under the Disguise“ käuflich zu erwerben ist. Ebenfalls auf der Startseite kann man sich im unteren Teil ausgewählte Songs komplett oder als Auszug anhören, unmittelbar darüber habe ich ein paar YouTube-Videos verlinkt.


10. Wie entsteht bei dir ein Musikstück? Probierst du aus oder hast du bestimmte Melodien im Kopf?

Die meisten Tracks entstehen einfach durch’s jammen. Ich tüftle und spiele sehr gern mit Beats und Sequenzverläufen. Wenn sich daraus eine für meine Ohren gut klingende Kombination ergibt, fang ich an das Ganze mit Sounds auszuschmücken und Melodien zu entwickeln. Danach lege ich Strophen und Refrain fest und strukturiere das Ganze vom Ablauf her. Erst dann kommt bei mir der Punkt, an dem ich mich entscheide ob es ein rein instrumentales Stück bleibt oder einen Gesang spendiert bekommt, zu dem ich dann noch einmal die eine oder andere Anpassung vornehme.
Die andere Variante ist, dass ich bewusst versuche Melodien zu entwickeln bzw. Melodien die mir gerade im Kopf herumschwirren umzusetzen. Dazu nehm ich mir einen einfachen Pianosound und schaffe damit quasi die Basis.


11. Was bedeutet für dich deine Kreativität?

Kreativ zu sein bedeutet für mich sich nicht irgendwelcher Sachen zu bedienen, die es schon gibt. Sicherlich baut man unbewusst an der einen oder anderen Stelle Sachen ein, die vielleicht nicht unbedingt neu sind aber musikalisch noch etwas wirklich neues zu kreieren ist auch mittlerweile fast unmöglich. Eine Coverversion z.B. wäre für mich keine wirklich kreative Herausforderung.



12. Gibt es aus Musik noch etwas anderes Kreatives in deinem Leben?

Berufsbedingt bleibt leider nicht allzu viel Zeit übrig und die investiere ich fast ausschließlich in die Musik. Momentan absolviere ich auch noch ein berufsbegleitendes Studium und da bleibt gerade in den Prüfungsphasen noch weniger übrig. Dadurch hält sich der Output momentan auch etwas in Grenzen.



13. Bei welchen Künstlern oder Designern sollten wir mal vorbeischauen?

Es gibt etliche Bands, Künstler und Projekte, die wirklich gute Sachen machen, nur hab ich bisher in der Richtung kaum Kontakte geknüpft. Vor kurzem erst habe ich zwar eine sehr talentierte Sängerin kennengelernt, allerdings sind wir aufgrund ständig verworfener Absprachen ihrerseits nicht über einen Entwurf hinausgekommen, sonst wäre sie definitiv eine Empfehlung gewesen.


14. Wie bist du auf Knopfherrschaft aufmerksam geworden? Hier ist auch Platz für eine Lobeshymne :P

Ich hatte nach einer Möglichkeit gesucht mein Projekt und meine Musik etwas publik zu machen. Da ich meine Zielgruppe vor allem in der schwarzen Szene sehe, habe ich einfach mal in den Foren von „Schwarzes Leipzig“ gestöbert und bin auf euren Aufruf gestoßen. Vielen Dank euch für diese Gelegenheit. Ich finde es klasse, dass ihr euch die Mühe macht und damit auch unbekannten Künstlern eine Plattform bietet um sich einer u.U. breiteren Masse zu präsentieren.

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